Wat si Wahlen a wéi geet dat ?
Kindern in Schule und Maison relais den Wahlvorgang näher bringen
Kinder sind die wahlberechtigten Erwachsenen und PolitikerInnen der Zukunft, deshalb sollte ihr Interesse an der Gesellschaft und Politik früh geweckt werden. In vielen Schulen sind Wahllokale eingerichtet. Wahlurnen und Wahlkabinen sind greifbare Elemente des demokratischen Systems.
Das Zentrum fir politesch Bildung hat anlässlich der Gemeindewahlen 2017 drei Modellanweisungen für Schulen und Maison relais ausgearbeitet.
Die Kinder erhalten einen ersten Einblick in das Wahlverfahren. Durch die Original-Wahlkabine und -urne wird Politik sprichwörtlich „fassbar“. Nach dem Gang durch das Wahlbüro und den entsprechenden Erläuterungen wird ein Wahlprozess simuliert. Die Kinder „erleben“ eine Wahl vom Ankreuzen übers Auszählen bis hin zur Mehrheitsfindung. Da reale KandidatInnen den SchülerInnen wahrscheinlich eher unbekannt sind, wählen sie hier bekannte Comic-und Serienfiguren.
Kontakt:
Zentrum fir politesch Bildung
eduPôle Walferdange
24 77 52 72
Documentation-Gemengewahlen-2017-Enseignement-fondamental
Plakat-Gemeinde-Wahlen-Leichte-Sprache
Atelier 1 :
Was passiert im Wahlbüro?
Material : Wahlurne und wenn möglich Wahlkabine (kann von der Gemeinde zur Verfügung gestellt werden)
Dokumentation www.zpb.lu:
Infomaterial des ZpB
- duerchbléck! (Publikation des ZpB)
- Videomaterial zum Thema Gemeindewahlen (entstanden im Kannersummer Wooltz)
- Plakat Gemengewahlen
- Wahlbenachrichtigung und Wahlzettel
Dauer : ca. 1 Stunde
Ablauf :
Die Lehrkraft führt die SchülerInnen durch das Wahlbüro, gibt Erklärungen und stellt Fragen.
Ein Fokus der Erklärungen kann auf den Wahlprinzipien liegen:
- Allgemeines Wahlrecht: Jeder darf – unter bestimmten Voraussetzungen, aber unabhängig von Bildung, Geschlecht, Sprache, Einkommen, Konfession, Beruf,… wählen.
- Gleiches Wahlrecht: Jede Stimme zählt gleich viel. Es gilt „one person – one vote“.
- Freie Wahlen: Niemand darf in seiner Wahl beeinflusst werden. Die Stimmabgabe muss frei sein von Zwang und Druck.
- Geheime Wahlen: Dieses Prinzip hängt mit dem vorhergehenden Prinzip zusammen. Es muss sichergestellt sein, dass niemand erkennen kann, wer wen gewählt hat.
Mögliche Fragen zu Sinn, Zweck und Ablauf der Wahlen:
- Warum wird gewählt?
- Wer wird gewählt?
- Was tun die Personen, die gewählt wurden?
- Was passiert hinter den Vorhängen? Warum sind die Vorhänge geschlossen?
- Wer darf hinter den Vorhang? Warum muss man alleine in die Kabine?
- Weshalb ist die Urne abgeschlossen?
- Wie sieht der Stimmzettel aus? Wie füllt man ihn aus? Warum darf man seinen Namen nicht
- draufschreiben?
- Wer darf wählen? (cf. Wahlrecht für Nicht-Luxemburger)
- Wer darf nicht wählen?
Atelier 2 : Wéi wielen ech?
Der „Rat der Helden“
Material :
- Wahlurne und Wahlkabine (kann von der Gemeinde zur Verfügung gestellt werden)
- Stifte, Kugelschreiber, Tafel,Flipchart
- Kopien auf DINA3 des Rat der Helden-Wahlzettels
Dokumentation :
Infomaterial des ZpB (www.zpb.lu)
- duerchbléck! (Publikation des ZpB)
- Videomaterial zum Thema Gemeindewahlen (entstanden im Kannersummer Wooltz)
- Plakat Gemengewahlen
- Wahlbenachrichtigung und Wahlzettel
- Rat der Helden-Wahlzettel für jede(n) TeilnehmerIn
Dauer : ca. 2 Stunden
Ablauf :
Nach der Einführung bekommen die SchülerInnen die Gelegenheit, selbst zu wählen. Sie sollen sich für Heldencharaktere entscheiden. Hier kann man auf das Thema Wahlkampf eingehen.
Anschließend wird auf die verschiedenen Wahlmöglichkeiten eingegangen:
- Listenwahl: Ankreuzen des Kreises oberhalb der Liste. Jeder Kandidat bekommt 1 Stimme.
- Panaschieren: Abgabe von 1 oder 2 Stimmen pro Kandidat auf verschiedenen Listen.
- Kumulieren: Abgabe von 1 oder 2 Stimmen pro Kandidat auf einer Liste.
Einige SchülerInnen übernehmen die Rolle der Wahlhelfer. Die anderen können Wahlbeobachter sein. Die Wahlhelfer zählen die Stimmen aus. An der Tafel kann veranschaulicht werden, welche Kandidaten und welche Gruppe (Partei) die meisten Stimmen bekommen haben. Anschließend kann diskutiert werden, wer den Vorsitz im „Rat der Helden“ haben wird. Um die sogenannten „Oberhelden“ stellen zu können, sind auch Zusammenschlüsse möglich (d.h. eine Mehrheit von mindestens 5 von 9 Sitzen). Dabei können die Begriffe: Mehrheit, BürgermeisterIn und Schöffenrat („Oberhelden“), Gemeinderat sowie Koalition und Opposition aufgegriffen werden.
Mögliche Fragen:
- Wie wählt man die passenden Kandidaten? Kriterien wie Sympathie, Kompetenz, Erfahrung,
- , aber auch Geschlechterprinzipien können hier thematisiert werden.
- Wie wird angekreuzt? Worauf muss man aufpassen?
- Warum muss das Blatt in einer bestimmten Weise gefaltet werden?
- Gibt es eine Gruppe/Partei, die die absolute Mehrheit hat?
- Welche Zusammenschlüsse wären möglich?
- Wie könnte man sich einig werden?
- Welche Leute könnten Oberhelden/Vorsitzende/Bürgermeister und Schöffen werden?
Atelier 3
Wat hunn ech ze soen?
Bastel däi Kartongs-Buergermeeschter/deng Kartongs-Buergermeeschtesch
Material :
- Pappbürgermeister
- Plakate, Schreibmaterial, Bastelmaterial
Voraussetzung :
- Grundkenntnisse zur Gemeinde, Gemeindewahlen und Gemeinderat (Atelier 1 und 2)
- Abklären, ob und wann die Kinder der/dem BürgermeisterIn oder anderen Gemeinderatsmitgliedern ihre Ergebnisse präsentieren können.
Dokumentation :
Infomaterial des ZpB (www.zpb.lu )
- duerchbléck! (Publikation des ZpB)
- Videomaterial zum Thema Gemeindewahlen (entstanden im Kannersummer Wooltz)
- Plakat Gemengewahlen
- Wahlbenachrichtigung und Wahlzettel
- Rat der Helden-Wahlzettel für jede(n) TeilnehmerIn
- Plakat Kinderrechte sind Menschenrechte
Der Pappbürgermeister ist zum Preis von 25€ erhältlich. Schreiben Sie eine Mail an info@zpb.lu oder rufen Sie an unter der Nummer 247 75 272, um den Pappbürgermeister zu bestellen. Die Lieferung/Abholung erfolgt nach Vereinbarung.
Dauer : Ca. 2×2 Stunden
Ablauf :
Einheit 1 (2 Stunden)
Die SchülerInnen beschäftigen sich in Kleingruppen mit den Kinderrechten und überlegen,
welches Recht ihnen besonders wichtig ist. Die Gruppen erklären ihre Wahl. Die Kinder arbeiten Vorschläge aus (in Gruppen oder zusammen), wie diese Rechte in der Gemeinde
gestärkt werden können. Die Vorschläge werden auf die Pappfigur übertragen. Kleben, Malen, Beschriften,… alles ist erlaubt.
Mögliche Fragen:
Was soll der/die BürgermeisterIn sagen?
Wohin soll er/sie gehen?
Was soll er/sie denken?
Was soll er/sie fühlen?
Was soll er/sie tun?
Einheit 2 (2 Stunden)
Vorbereitung für das Treffen mit dem/der BürgermeisterIn oder den Gemeindeverantwortlichen: Die Kinder bereiten sich auf die Präsentation ihrer Arbeit vor.
Mögliche Fragen:
Welche Ratschläge können sie dem/der gewählten PolitikerIn mit auf den Weg geben?
Welche Argumente könnte der/die BürgermeisterIn anführen?
Welche Gegenargumente wären darauf möglich?
Zusammentreffen mit dem/der BürgermeisterIn oder den Gemeindeverantwortlichen:
Die Kinder überreichen die symbolische Pappfigur und besprechen ihr Anliegen mit dem Politiker. Auch die Frage der Kinderbeteiligung in der Kommune kann daraufhin besprochen werden. Die Kinder bekommen die Möglichkeit, sich als Bürger der Gemeinde zu verstehen. Obwohl sie nicht an den Gemeindewahlen teilnehmen können, untersuchen und formulieren sie ihre Anliegen an die Politik und treten mit einem/einer VertreterIn des neuen Gemeinde- und Schöffenrats in Kontakt. Die Wünsche der SchülerInnen bleiben mit der Pappfigur sichtbar in der Gemeinde.